Ernährung als Medizin

Ernährung als Medizin

Wie Sie die Risiken von COVID-19 als Chance nutzen können

Eine gesunde Ernährungsweise formt das Fundament für die Entwicklung von körperlicher und psychischer Gesundheit sowie Widerstandsfähigkeit bei Krankheit. Da ein Großteil unseres Immunsystem im Darm sitzt, kann es durch die richtige Ernährung – besonders in herausfordernden Zeiten wie einer Pandemie – nachhaltig gestärkt werden. In diesem Artikel finden Sie Tipps und Tricks wie dies funktioniert.

Das CORONA PREVENT Programm

Genau dafür hat das Experten-Team des Instituts für ChronoPsychologie und ChronoMedizin an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien das Programm CORONA PREVENT entwickelt, das zeigt, wie Sie jetzt Körper, Geist und Familie gegen auftretende Viren in einer sich verändernden Umwelt stärken können.

Dieses Programm führt Sie durch die Fragestellungen:

  1. Wie kann ich meine eigene Risikosituation erkennen?
  2. Welche Maßnahmen sind für mich sinnvoll?
  3. Was muss ich tun um auch in Zukunft gesund zu bleiben?

Mit diesem Programm wollen wir Sie und Ihre Familien dabei unterstützen, gesund durch die Krise zu kommen und dazu noch diese Krise als Chance für Ihre eigene Gesundheit zu nutzen!

„Lass Nahrung deine Medizin sein“ - das wusste schon Hippokrates

Wenn wir uns über gesunde Ernährung Gedanken machen, sollten wir in 2 wesentlichen Aspekten unterscheiden: was wir essen und wie wir essen.

Denn nicht nur die Zusammensetzung unserer Nahrungsmittel ist ausschlaggebend, sondern auch wie diese in unserem Verdauungstrakt ankommt.

Beginnen wir mit dem einfacheren Thema – wie sollten wir eigentlich essen:

Die Verdauung beginnt im Mund – durch den Kauakt wird die Nahrung zerkleinert und mit Verdauungssäften aus den Speicheldrüsen – z.B. Ptyalin, eine Alpha-Amylase – durchmischt. Ptyalin spaltet bereits im Mund Kohlenhydrate. Sollten Sie also den Bissen in einem hinunterschlucken, muss der Magen die wertvolle Aufgabe des Mundes mit übernehmen, was in vielen Fällen Ursache für ein Völlegefühl nach dem Essen ist. Übrigens kann das „Verschlingen“ der Nahrung auch zu Reflux und Sodbrennen führen – ein weitverbreitetes unangenehmes (aber leider akzeptiertes) Problem.

Bevor Sie zu den beliebten (und durchaus unterschätzt gefährlichen) „Magenschonern“ greifen, versuchen Sie es einmal mit Kauen.

Zweitens wäre es hilfreich, besagte Verdauungssäfte nicht zu verdünnen, indem wir während der Mahlzeit etwas trinken. Getrunken kann ½ Stunde vor der Mahlzeit oder eine Stunde nach der Mahlzeit wieder werden. Wollen Sie sich zusätzlich etwas Gutes tun, können Sie vor der Mahlzeit eine kleine Menge Bitterstoffe zu sich nehmen. Diese aktivieren alle Verdauungssäfte im Körper, insbesondere die Galle, die uns bei der Verdauung von fetthaltiger Nahrung unterstützt.

Da die meisten Menschen zu schnell essen und wenig kauen, kommt es oftmals zu einer Fehlverdauung – hierbei muss sich der Darm in Bezug auf die nicht verdauten Überreste etwas überlegen – die Überreste werden vergärt – es entstehen Gärgase (Blähungen) oder verfault – es entsteht eine Fäulnis-Dyspepsie (Durchfall, übel-riechender Stuhl, Oberbauchschmerzen)

Fazit: „Gut gekaut ist halb verdaut“

Nun, wo wir also wissen wie wir Nahrungsmittel am besten verdauen können, stellt sich die Frage welche Ernährungsform ist denn jetzt die gesündeste.

Wie Sie bemerkt haben, gibt es viele unterschiedliche Arten der gesunden Ernährung – ketogene Ernährung, low-carb Ernährung, glutenfrei oder Vollkorn, Rohkost oder Trennkost. Fakt ist, es gibt keine einfache Antwort auf diese Frage – denn Ernährung ist ein individuelles Thema und sehr davon abhängig wie ihr Mikrobiom (Darmflora) genetisch bzw. epigenetische (durch Verhaltensweisen geänderte Genetik) aufgebaut ist. Hierbei ist eine Analyse des Mikrobioms sowie eine individuelle F.X.-Mayr Ernährungsberatung zu empfehlen. Wollen Sie es genau wissen besteht die Möglichkeit der genetischen bzw. epigenetischen Testung.

Welche Ernährungsweise für Sie auch immer die Beste ist, es gibt ein paar grundlegende Dinge, die auf alle zutreffen. Besonders in der gegeben Situation wäre es wichtig, auf eine bewusst gesunde Ernährung zu achten, die im Folgenden vorgestellt werden.

Elektronenmangelsyndrom

Sonnengereiftes Gemüse und (dosiertes) Obst sollten die Basis Ihrer Ernährung darstellen. Der weit bekannte „oxidative Stress“ oder auch Übersäuerung des Gewebes ist ein Resultat aus mangelnder Gemüsezufuhr bzw. mangelnder Sonnenreifung, wie es hier zu Lande leider oft vorkommt. Biochemisch gesehen bedeutet Übersäuerung einen Überschuss an H+ Ionen welcher im Umkehrschluss einen e- Mangel (Elektronenmangel) signalisiert. Daher nennt man die Übersäuerung auch Elektronenmangelsyndrom – hier können Sie mit sonnengereiftem Bio-Gemüse, gut gewaschen, vorsorgen. Auch empfiehlt sich eine basische Kochweise.

Fermentiertes Gemüse

Während der Fermentation, also das Einlegen in eine Salzlake und dem Entzug von Sauerstoff, wandeln aktive Milchsäurebakterien mit dem Salz den Zucker in Milchsäure um. Durch die enthaltenen Enzyme und beeinflusst das sauer vergorene Gemüse die Darmflora positiv, es ist „Futter“ für die guten (für die Verdauung wertvollen) Bakterien, welche sich dadurch vermehren und keinen Platz für die krankmachenden Bakterien überlässt – damit stärken wir auch unser Immunsystem – denn dieses sitzt bekanntlich zu einem Großteil im Darm.

Ketogene Ernährungsweise

Im Volksmund bedeutet ketogen keine Kohlenhydrate dafür massenhaft Fett. Naja, wenn es nur so einfach wäre. Überladen Sie Ihren Körper mit dem falschen Fett, kommt es zur Fettleber und inneren Verfettung der Organe, Bluthochdruck, erhöhtem Cholesterin und Ablagerung der Fette in Ihren Gefäßen – medizinisch gesehen eine totale Katastrophe.

Ketogen aber richtig: Wenn Sie beschließen auf Kohlenhydrate gänzlich zu verzichten, dann darf ich Ihnen zunächst gratulieren, denn das ist in unserem Breitengrad doch sehr schwierig aufgrund unserer Essenskultur – Knödel, Spätzle, Brot und vieles mehr sind immer die Beilage der ersten Wahl. Als ersten Schritt wäre es schon ein unglaublicher Erfolg, wenn Sie als Beilage zu jedem Essen oben genannte Kohlenhydrate durch Gemüse und Salat ersetzen würden. Damit ist schon viel geschafft. Zweitens sollten Sie auf die Menge des Eiweißes achten – pro Tag sollten Sie 0,8g/kg Körpergewicht nicht überschreiten. Und besonders sollten Sie eine geeignete Fettquelle wählen; hierfür kann ich Ihnen Omega 3 Fettsäuren empfehlen, wie z.B. Leinöl und Fischöl aber auch (ein wenig) Schlagobers. Vermeiden Sie Mayonnaisen, fettiges Fleisch, verarbeitetes Fleisch wie z.B. Würstel und ähnliche „Kalorienbomben“.  Auch wenn Ihr primäres Ziel nicht abnehmen ist, so gibt es doch die Köperform „skinny fat“, das bedeutet äußerlich schlankes Erscheinungsbild jedoch sind die inneren Organe und Gefäße verfettet.

Vorsicht, nicht für jeden ist die ketogene Lebensweise geeignet, deshalb sprechen Sie bitte mit Ihrer Ärztin/Arzt im Vorhinein darüber.

Omega 3 Fettsäuren

Omega 3 Fettsäuren schützen unseren Organismus vor Infektionen, chronischen Entzündungen, Verletzungen, Zellschäden und vieles mehr. Sie sind mitunter ein Grund für die höhere Lebenserwartung bei Südländern.

Durch einen hohen Konsum an Fleisch werden u.a. viele Omega 6 Fettsäuren aufgenommen. Die Arachidonsäure steigt. Damit erhöht sich das Risiko für chronische Entzündungen, wie zum Beispiel Arthritis oder Gicht – weil dann meistens gleichzeitig auch die Harnsäure steigt. Omega 3 Fettsäuren sind auch in Algenöl oder Leinöl zu finden und stellen in Tablettenform eine gute Alternative zu Fischöl dar.

Gesunde Zellumgebung

Neben der Ernährung ist die Funktionsfähigkeit der Zelle eine Voraussetzung für unsere Gesundheit. Aber wie steht es um die Zellumgebung?

Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine Zelle nur gesund funktionieren kann, wenn auch Ihre Umgebung sauber und flexibel ist. Damit die Zelle überlebt ladet sie alles Unnötige in der Umgebung ab – es ist sozusagen die zelleigene Müllsammelstelle. Diese Abfallstoffe können unterschiedlichstes sein, Cholesterin, Schadstoffe, Hormone und vieles mehr. Umgangssprachlich nennt man es Schlacken.

Diese Schlacken sammeln sich im Laufe des Lebens an und bleiben unentdeckt, bis es zu einem Punkt kommt, an dem der Körper symptomatisch wird – in der Schulmedizin sind das oft die sogenannten Befindlichkeitsstörungen. Die Probleme sind vielfältig und variabel, es werden zahlreiche Tests und Untersuchungen durchgeführt, häufig ohne konkretes Ergebnis. Tatsächlich kann der Grund eine Übersäuerung (Verschlackung) des Gewebes sein. Viele Patienten reagieren bei Übersäuerung klassisch mit Sodbrennen oder Reflux, andere haben unerklärliche Gelenksschmerzen, wandernd, mal das rechte Knie, mal die linke Schulter, auch da lässt sich in der Bildgebung (zb. Röntgen) keine Diagnose stellen – die Übersäuerung ist somit ein Chamäleon, sie kann zu zahlreichen Symptomen führen.

Die Übersäuerung des Gewebes kann sehr einfach über einen Harntest oder Labortest gemessen werden. Sie ist ein Resultat aus mangelnder Gemüsezufuhr bzw. mangelnder Sonnenreifung des Gemüses, wie es hier zu Lande leider oft vorkommt. Biochemisch gesehen bedeutet Übersäuerung einen Überschuss an H+ Ionen, welcher im Umkehrschluss einen e- Mangel (Elektronenmangel) signalisiert. Daher nennt man die Übersäuerung auch Elektronenmangelsyndrom oder oxidativen Stress– hier können Sie mit sonnengereiftem Bio-Gemüse, gut gewaschen, vorsorgen.

Tipps zum Selbermachen

Der durch COVID-19 gezeichnete Alltag, bringt für die meisten Menschen auch mehr Zeit im eigenen Zuhause. Hier bietet sich die Möglichkeit gesunde Essgewohnheiten zu entwickeln:

  • Kauen Sie gut
  • Essen Sie langsam
  • Trinken Sie bis ½ Stunde vor dem Essen und wieder 1 Stunde nach dem Essen
  • Essen Sie reichlich sonnengereifte Gemüse und Obst, Geheimtipp: fermentiertes Gemüse
  • Sparen Sie nicht an guten Fetten (Omega 3 Fettsäuren)

 

Und zu guter Letzt, vergessen Sie nicht: Essen soll Spaß machen!

Dr. med. Nadine Wimmer

Ganzheitsmedizin, Prävention und Gesundheit mit dem Schwerpunkt Adipositas-Therapie, Darmgesundheit und Schmerztherapie