Pflanzenwirkstoffe

Pflanzenwirkstoffe

Wie Sie die Risiken von COVID-19 als Chance nutzen können

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche, pflanzenbasierte Ernährung ist die Voraussetzung für ein gutes Immunsystem und optimalen viralen Schutz. Ein gezielt eingesetzter Phytoceutical (heilpflanzlicher) Therapieansatz kann die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit COVID-19 verringern oder den Verlauf der Infektion abschwächen. Die Supplementierung mit einer Kombination von Pflanzenextrakten, basierend auf vielen wissenschaftlich fundierten Studien, den synergistischen Effekt erhöhen und gezielt gegen Viren wirken. EGCG aus Grüntee Extrakt, Polyphenole aus Salbei, Berberin aus den Wurzeln und Beeren der Berberitze, Phloretin aus Äpfeln, Quercitin aus Zwiebeln oder Resveratrol aus Trauben zählen zu den aktivsten Pflanzeninhaltsstoffen.

Das CORONA PREVENT Programm

Genau dafür hat das Experten-Team des Instituts für ChronoPsychologie und ChronoMedizin an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien das Programm CORONA PREVENT entwickelt, das zeigt, wie Sie jetzt Körper, Geist und Familie gegen auftretende Viren in einer sich verändernden Umwelt stärken können.

Dieses Programm führt Sie durch die Fragestellungen:

  1. Wie kann ich meine eigene Risikosituation erkennen?
  2. Welche Maßnahmen sind für mich sinnvoll?
  3. Was muss ich tun um auch in Zukunft gesund zu bleiben?

Mit diesem Programm wollen wir Sie und Ihre Familien dabei unterstützen, gesund durch die Krise zu kommen und dazu noch diese Krise als Chance für Ihre eigene Gesundheit zu nutzen!

Aktive Pflanzeninhaltsstoffe bieten Schutz vor Infektionen

Pflanzen mit einer gesundheitsfördernden Wirkung nennt man Heilpflanzen. Sie werden seit vielen Generationen gegen Vireninfektionen oder zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Pflanzeninhaltsstoffe können die Infektion direkt beeinflussen. Die Inhaltsstoffe haben dabei 2 verschiedenen Wirkungen. Entweder sie hindern die Viren in den Körper ein zu dringen oder sie hemmen die Vermehrung der Viren im Körper. Ein gezielt eingesetzter Phytoceutical Therapieansatz kann die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit COVID-19 verringern oder den Verlauf der Infektion abschwächen (Adem et al., 2020). COVID-19 ist ein neuartiges Coronavirus, das sich nach seiner Ansteckung in einer Vielzahl von Symptomen manifestiert. Die Symptome reichen von keinerlei Anzeichen von COVID-19 bis zum Tod durch COVID-19-induzierte Pathophysiologie. Derzeit werden viele Medikamente zur Behandlung von COVID-19 probiert, und viele Medikamente werden derzeit zur Behandlung der Folgen von COVID-19 eingesetzt, wie z. B. akutes Atemnotsyndrom, Sepsis und Koagulopathie. Eine Intervention mit bioaktiven Phytoceuticals hat auch das Potential, die Wirksamkeit einiger Medikamente zur Behandlung von COVID-19 zu verbessern und deren Toxizität zu verringern (Zhang et al. 2020).

Antivirale und immun wirksame Pflanzenwirkstoffe

Zu den aktivsten Pflanzeninhaltsstoffen zählen: EGCG aus Grüntee Extrakt, Polyphenole aus Salbei, Berberin aus den Wurzeln und Beeren der Berberitze, Phloretin aus Äpfeln, Quercitin aus Zwiebeln oder Resveratrol aus Trauben.

In vielen Studien wurde für EGCG (Epigallocatechin gallate) aus grünem Tee eine positive Wirkung in den Bereichen wie Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen, vorzeitiges Altern und neurologische Erkrankungen für die menschliche Gesundheit gezeigt. Diese antioxidativen und entzündungshemmenden Funktionen wirken über epigenetische Regulierungen, DNA-Stabilität oder DNA-Reparatur und wurden für viele Viren wie Hepatitis, Herpes, Adenoviren, Zika-Viren und Ebola in klinischen Studien nachgewiesen. (Bhat et al., 2014; Hartjen et al., 2012; L. He et al., 2013; W. He et al., 2011; Kaihatsu et al., 2018)

Polyphenole aus Salbei (v.a. Salvin) wirken antibakteriell, entzündungshemmend, antimykotisch und antiviral. Auch eine malariabedingte Wirkung wurde in Studien nachgewiesen. (Ghorbani & Esmaeilizadeh, 2017). Das wirksame Salvin ist am konzentriertesten im frischen Salbei. Durch die Trocknung wandelt es sich in das bitter schmeckende Carnosol (Pikrosalvin) um. Salbei ist ein natürliches Antioxidans und fungiert als Fänger von überschüssigen, freien Radikalen.

Das Alkaloid Berberin ist ein wirksamer Pflanzeninhaltsstoff aus der Berberitze oder Gelbwurzel mit antiviraler Wirkung. In Studien minderte Berberin die Viruslast bei einer Influenzsa Infektion (H1N1) sowie den Krankheitsverlauf (Wu et al., 2011; Yan et al., 2018). Berberin wird auch zur Behandlung von Krebstumoren und bei Halsentzündungen eingesetzt. In klinischen Studien wurde ein positiver Effekt bei der Bahandlung von Leukämie, Speiseröhren-, Prostata- und Brustkrebs gezeigt (Choi et al., 2009; Kim et al., 2010).

Phloretin, aus Äpfeln, Birnen oder Erdbeeren, ist ein vielseitiges Molekül mit krebsbekämpfenden, antiviralen, antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Phloretin lagert sich in der Zellwand ein und beeinflusst so die Ladung, Fluidität und Durchlässigkeit der Zellen.  Es reguliert über epigenetische Mechanismen Entzündungsstoffe im Körper (Interleukin 6, Interleukin 8, TNF alpha) und entzieht den Viren die Nährstoffe im Körper, dass sich diese weniger vermehren können. (Lin et al., 2019; Behzad et al., 2017; Zielinska et al., 2019). Es wird gut aus der Nahrung über den Darm aufgenommen. Bereits 1993 wurde es als antiviraler Pflanzenstoff gezielt gegen Viren eingesetzt.

Quercitin ein in Zwiebeln, Kapern und Schnittlauch, enthaltenes Flavonoid, hat einzigartige biologische Eigenschaften, die das Infektionsrisiko senken und die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit verbessern. Durch seine Fähigkeit die Biogenese der Mitochondrien zu stimulieren und die Lipidperoxidation, die Blutplättchenaggregation und die Kapillarpermeabilität zu hemmen wirkt es positiv gegen Krebs, Viren und Bakterien. Mehrere In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Quercitin die Produktion von Tumornekrosefaktor (TNF) und IL-8 in Zellen hemmt und so schützend gegen Entzündungen wirkt. Studien mit verschiedenen Grippeviren (z.B. H5N1) zeigten eine Hemmung beim Eintritt der Viren in den Körper und eine Verlaufsmilderung (Ganesan et al., 2012; Gansukh et al., 2016; Hewlings & Kalman, 2017; Y. Li et al., 2016) Quercitin hemmt das Angiotensin-Converting-Enzym, das als Dockingstation von SARS bekannt ist (Guerrero et al., 2012).

Resveratrol ist eine natürliche Verbindung, die von Pflanzen produziert wird, wenn sie Pilzen oder Bakterien ausgesetzt sind oder wenn die Pflanze verletzt ist und als Abwehrmechanismus fungiert (Frémont 2000). Es kommt in Traubenschalen, Erdnüssen sowie in Maulbeeren vor und hat unter anderem antioxidative, entzündungshemmende, antimikrobielle und krebsbekämpfende Eigenschaften gezeigt. Resveratrol könnte die Regulation der Immunzellen, die Genexpression und die Synthese von Zytokinen regulieren und dadurch die Immunität beeinflussen (Malaguarnera 2019). Dieses Polyphenol konnte in Studien das Influenza-A-Virus hemmen (Palamara et al. 2005) und die Replikation menschlicher Rhinoviren (HRV), die Ursache von Erkältungen und die virusinduzierte Sekretion von IL-6 verringern. Resveratrol wirkt antiviral bei verschiedenen Virusinfektionen bei Influenza, Epstein-Barr-Virus, Herpes-simplex-Virus und Respiratory Syncytial Virus (Abba et al. 2015). Das durch ein Coronavirus (MERS-CoV) verursachte MERS konnte durch Resveratrol allein die MERS-CoV-Infektion hemmen. Die antivirale Eigenschaft von Resveratrol beruht auf der Aktivierung des ERK1 / 2-Signalwegs, der Herunterregulierung der FGF-2-Signalübertragung sowie der Verringerung der Entzündung durch Hemmung des NF-κB-Signalwegs. Dies führt zusammen zu einer Verringerung der virusinduzierten Apoptose und einer Förderung des Überlebens der Wirtszellen (Lin et al. 2017).

Dr. Berit Hippe

Promovierte Ernährungswissenschaftlerin

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